Montag, 14. Mai 2012

BOY

Morgens nach Hause zu gelangen und nicht ruhig einschlafen zu können, zu wissen dass der Tag noch etwas bereithält, ist wohl kaum Gewissheit, aber viel mehr ein Glühen, Pulsieren, irgendwo in meiner Körpermitte gleich neben dem Käfig in dem die Schmetterlinge gefangen gehalten werden, deren kleine metallene Pforte sich bekanntlich zur Frühlingszeit öffnen soll, manchmal jedoch jahrelang verschlossen bleibt. Jemand sollte mal den Öffnungsmechanismus überprüfen. Immer wieder mein Blick zur Uhr. Obwohl ich schon längst weiß, dass ich zu spät bin.  Der erste Schritt nach draußen ist relativ unsicher. Ich laufe schneller. Meine Haare fallen mir immer wieder ins Gesicht. Mit der einen Hand versuche ich die Locken zu zähmen, während ich mit der anderen Hand die Kopfhörer zu entknoten versuche. Wie schaffen die das immer wieder? Mal im Ernst! Eben noch zwei Schlangen ähnlich auf dem Tisch liegend, fünf Minuten in der Hosentasche und es sieht eher aus wie zehn Schlangen bei der Paarung. Es gibt einfacheres als Vergleiche am Morgen. Entschuldigt bitte. Musik am Morgen definitiv wichtigste Nahrungsgrundlage nach Zigarette und Kaffee. Ob ich jetzt wohl einen Extrapost machen muss, in dem ich vom Nikotinkonsum abrate? Ja, mir gehen definitiv zu viele Gedanken durch den Kopf. Nun, solange der Zynismus nicht nach meinem Verstande greift, bin ich glaube ich gesellschaftlich noch tragbar. Trotz vieler Gedanken und eines Herkules würdigen Kampfes erreiche auch ich irgendwann mal die U Bahn. Kopfhörer gezähmt, Kaffee, Zigarette und Zahnpasta konkurrieren um den Geschmack, der mir auf der Zunge bleiben soll. Mit Blick auf das "Rauchen verboten" Schild, zünd ich mir noch eine an und  schüttel den Kopf. Die 20 Meter entfernt stehende Oma, denkt sich bestimmt "keine Erziehung", ihr denkt euch "uuuuh was für ein Rebell". Nein, keines von beidem, schlicht und ergreifend störe ich niemanden damit. Dort wo ich mich zu Hause fühle, da gibt es nur sehr wenige, die wenigen sind zu 50% Raucher. Also bin ich das Zünglein auf der Waage. Willkommen in der Demokratie. Drehe mich zum Bahnhofshäuschen hin, erkenne in der Verspiegelung der Fensterscheibe meine Silhouette. Der letzte Ort zum Haare richten. Es ist ohnehin ein Teufelskreis. Ich muss lauthals lachen. Lieber Leser, lies bitte den Text noch einmal und werde dir bewusst, dass ich all das mit einem Grinsen im Gesicht geschrieben habe, denn irgendwie ist der Tonus, ohne ein Bild vor Augen zu haben, allzu traurig. Ändern wir das. Also, klick den Link an und lies es nochmal, mit der Musik im Hintergrund dazu, durch. Oder lass es bleiben. Der Klang der Worte liegt bei dir selbst. Ich drücke "Play", wie jeden Morgen


Play

3 Kommentare:

  1. musik wirkt wunder, immer wieder

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  2. Bei mir sehen die Kopfhörer auch immer wie "zehn Schlangen bei der Paarung" aus, haha:D Vor allem morgens wenn ich sie einfach nur schnell entwuselt brauche um mit dem Fahrrad losfahren zu können und noch einigermaßen pünktlich zur Schule zu kommen!
    Und das mit dem Extrapost zum abraten des Zigarettenkonsums von dir würde glaube ich eh niemand Ernst nehmen ;)
    By the Way, ich finde das Lied richtig toll, gehst du zu Boy am 05.08.?

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  3. das lied ist super!
    das mit den Kopfhörern ist bei allen leider so:D

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