Dienstag, 6. März 2012

Maske. Wo ist dein Ich?

Wenn ich bei Google nachschaue wie man "Maske" definiert, kommt abgesehen von Sidos Album folgende Definiton:

Der Begriff Maske (v. arab. maskharat‚ Narr, Posse, Hänselei, Scherz) bezeichnet eine Gesichtsbedeckung. Masken werden in Theater und Kunst, aber auch zu religiösen und rituellen Zwecken eingesetzt. Häufig werden sie ergänzt durch Verkleidung bzw. Kostüme. ...

Man sagte mir, das Gesicht, die Augen im Besonderen, seien das Tor zur Seele. Du hältst von all dem nichts. Wieso denn auch? Dein Lebenswandel, deine Entscheidungen. Du blickst ins Leere. Du füllst diese Leere mit Worten, Worte die nicht die deinigen sind. Du sprichst deutlich, doch eindeutig nicht du. 

Wer spricht dort? 

Ein Lachen, ein liebes Wort, in diesen Momenten spüre ich etwas verstecktes, verdecktes, bedecktes. Kurze Momente, dann geht es wieder zu. Einen Blick konnte ich erhaschen in Form deiner Leidenschaft, auf diese Reinheit. Reinheit in Form eines ehrlichen Ichs.

Wahrscheinlich verstehst du es nicht. Du willst es nicht verstehen. Du hast dich als solche akzeptiert. Hast du schweren Herzens dein wahres Ich begraben? Wurdest du gezwungen? Es spielt wohl keine Rolle. Und doch, wenn ich dir in die Augen blicke, erblicke ich etwas, was du mir nicht geben kannst. Diese Maske ist deine Sicherheit. Deine Konstante, wahrlich dein Schutz. Du denkst, dass du damit weit kommen wirst. Doch diese Maske ist schwer. Ich muss es wissen. Ich trage sie auch. Sie ist mir Freund und Feind zugleich, sie ist wirklich Ritual geworden. Wenn ich aufwache, setze ich sie auf. Wenn ich mich zu Bett begebe, lege ich sie ab. Ich glaube Menschen haben so etwas wie die Liebe gefunden, um sich gegenseitig die Last dieser Maske abzunehmen. Heutzutage können wir nicht anders leben. Niemand ist wirklich mehr er/sie selbst. Das ist kein Vorwurf, sondern Tatsache. Wer dies verleugnet, verleugnet sich selbst. Doch wie kann man sich noch nähern, wenn Masken dem anderen ein falsches Ich zeigen. Einer muss anfangen sie abzulegen. Ich bin noch nicht bereit. Ich werde es auch nie sein, genauso wenig wie du. Wir müssen wohl akzeptieren, dass wir entweder ein Risiko eingehen, oder auseinander gehen.

7 Kommentare:

  1. wenn jeder diese maske auf hat, heißt das ja das keiner wirklich wie sein eigenes ich ist, also jeder spielt das falsche ich. heißt das dann das unsere freunde nur mit dem falschen ich vertraut sind? oder sind wir in momenten der freundschaft (was ja auch liebe ist) bereit, sie für einen moment abzunehmen und die geliebten menschen tief in uns reinblicken zu lassen?
    und warum setzen wir diese maske nicht mal für eine zeit ab, aus angst man könnte uns nicht so akzeptieren, wie wir wirklich sind?

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  2. nun, damit hat du wohl oder über weitgehend recht.
    vor allem bei denen,...wo wir es am wenigsten vermuteten tut sich bei näherer betrachtung die wahrheit auf, dass wir falsch mit der annahme lagen, sie wären sie selbst, indem, was sie offensichtlich von sich preis geben.
    oftmals sind es genau die menschen, die am glücklichsten scheinen und das strahlendste lächeln besitzen.. die, die am meisten reden...
    die eigentlich leidenden und schweigenden.

    dennoch behaupte ich, dass du unter den milliarden einwohnern dieser erde...irgendwo...und vielleicht nicht gleich merklich...noch wahren gesichtern begegnest.

    <3

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  3. Liebe Laura-Sophie,
    ich find es schön wenn du noch die Hoffnung hegst, ich tue dies ebenfalls. Aber es ist schade, wenn man zusieht, dass manche diese Maske abnehmen könnten, aber gelernt haben mit ihr eins zu werden. Bist du eins dieser wahren Gesichter? Wenn ja dann melde dich bitte bei mir per Facebook.

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  4. ganz klasse meinungen, ihr zwei :)
    ich sehe es selbst ganz genauso. jeder von uns trägt eine maske,ich denke der bei dem einen kebt sie fester am ICH als bei dem anderen. ich trage die maske zum schutz für mich selbst. in der heutigen gesellschaft ist es mega schwer, ohne maske rumzulaufen, sodass jeder eine trägt, weil es einfacher ist und man ohnehin immer zum leichteren weg tendiert. ich sage euch, viele würden noch erklären, wie toll es ist,so eine maske zu tragen. denn die gesellschaft macht ständig und eigl immer aus scheiße bonbon. das ist ein ganz hartes spiel was hier gespielt wird. ich möchte nicht jeden so verurteilen.. aber sind wir doch mal ehrlich: warum sollten wir ohne make rumlaufen,wenn es mit maske viel einfacher ist?! der punkt ist der,die fähigkeit zu besitzen,die maske in der richtigen situation abzunehmen und sich komplett zu zeigen. nicht nur gutes,sondern auch schlechtes!

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  5. Wo liegt denn aber die Garantie, dass du sie auch wirklich in den richtigen Situationen abnehmen kannst? Wenn ich aus eigener Erfahrung sprechen darf, so habe ich mit der Zeit meine Schwierigkeiten noch zu unterscheiden, wo das eigene Ich in mir angesiedelt ist, oder ist das auch nur eine Illusion gegeben durch meine Maske?

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  6. garantie gibt es dafür keine, würde ich sagen. aber ich habe im gespür, wenn es zeit ist,dass ich die maske abnehmen sollte. nicht immer setzt man sie dadurch im richtigen moment ab. aber aus fehlern lernt man bekanntlich. man darf nicht in allem das böse sehen,aber man muss auch aufpassen dass man nicht zu gutgläubig ist. die balance zu finden, ist eine wahre herausforderung. manchen menschen gegenüber werde ich die maske immer auflassen. aus schutz zu mir selbst. ich glaube aus erfahrung sprechen zu können,wenn ich sage,dass man erst viel scheiße fressen muss,um dann sowas im gefühl zu haben betreffs maske. du musst leute einschätzen und durchschauen können,erst dann bist du der gewinner.
    wo sich das eigene ich in mir ansiedelt frage ich mich auch noch, da bist du nicht allein. einen tag bin ich mir ganz sicher,dass ich weiß,wo es ist und den anderen tag frage ich mich,ob es überhaupt ein ich gibt.

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  7. Wunderschöner Text wie immer. Ich schreibe selbst Texte, habe aber keine 145 Leser, und würde mich freuen wenn du mal einen Blick auf meinen Blog wirfst, nur wenn du willst.

    http://istmirwayne.blogspot.com/

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